Die AK Iffezheim hatte am 04.03.2023 wieder zu einem Casting Tournier in der Iffezheimer Sporthalle eingeladen. Es lag nicht nur an der räumlichen Nähe zur Galopprennbahn, dass die Teilnehmer das internationales Flair eines Championats empfanden. An dem Tournier nahmen Caster aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Die Veranstaltung war gut organisiert, Danke an dieser Stelle an den Veranstalter und die Aktiven.
Ich möchte vorausschicken, mein Angeln folgt einer eher kontemplativen Weltsicht, folgerichtig bin ich eigentlich ein Ansitzangler, der beim Angeln zur Ruhe kommen möchte, die Natur genießt, sich an Libellen, Eisvögeln und anderen Tieren bzw. Naturschauspielen erfreut während er auf „seinen Biss“ wartet. Mir kommt es vor allem darauf an beim Angeln mit „mir und der Welt ins Reine zu kommen“. Mit Tournieren jeglicher Art kann ich persönlich nichts anfangen, ich nehme auch nicht an den Pokalangeln unseres Vereins teil. In unserem Verein wird und wurde das Casting zwar in der Jugendarbeit eingesetzt, vor allem um die Gerätekunde und Knotenkunde zu trainieren und das Zielen beim Werfen zu üben. Mit dem Tournierangeln als Wettkampfdisziplin hatten wir nichts zu tun. Im Rahmen unserer Jugendarbeit wollten wir unseren Jugendlichen auch diesen Aspekt des „Angel-Sports“ zeigen.
Wir waren ursprünglich mit vier Personen am Tournier angemeldet, aufgrund einer Infektionswelle im Verdauungstrakt unserer Jugendlichen waren wir nur zu zweit, zugegebenermaßen eine eher kleine Delegation, dennoch schlug sich der einzig verbliebene Jugendliche unseres Vereins im internationalen Feld mit einem fünften Platz in seiner Altersklasse ganz achtbar bei seiner ersten Tounierteilnahme. Was ich mir als Vorstand für unsere Jugendlichen erhofft habe ist eingetreten, „der Jugendliche“ machte ganz große Augen über die vielen Teilnehmer, die Hektik in der Sporthalle, die Wettkampfatmosphäre und das Neue, dass so ganz anders war und ist als das Angeln bei uns am Weiher. Ein anderer Aspekt ist der „Wettbewerb“ beim Casting, das ist beim Angeln am Wasser nicht gegeben. Vielleicht sehe ich das mit knapp über sechzig inzwischen etwas verklärt. Ich bin jedoch der Meinung die jungen Leute brauchen hin und wieder das Empfinden im Wettbewerb stehen, die eigenen Kräfte, bzw. das eigene Können mit anderen messen, das geht beim Casting beim Angeln geht dies nicht.
Langer Rede kurzer Sinn der Jugendliche war begeistert, besonders hat ihn die Disziplin „Fuchsjagt“ begeistert. Andi Kirchner, der uns eingeladen hatte, kennt die Disziplinen in- und auswendig und in jedem Fall besser als ich, daher unterlasse ich es auf die einzelnen Disziplinen weiter einzugehen. Was mir aber sehr, sehr gut gefallen hat, waren die Kontakte, die im Verlauf geknüpft wurden, die Interaktion der einzelnen Jugendlichen miteinander, nicht gegeneinander. Auch wenn man im Tournier unmittelbar miteinander konkurrierte. Es war für unseren Jugendlichen ein so ganz, ganz anderes Erlebnis, als das Angeln an einem Gewässer.
Ich will mich hier nicht als eine „Art Paulus des Casting“ vorstellen, mir geht es um etwas Anderes. Jeder Angler und jeder Caster muss für sich selbst entscheiden wo er steht. Allerdings habe ich gesehen bzw. erlebt, dass das Casting seinen eigenen Reiz hat. Ich denke die Jugendlichen sollten diesen Aspekt der Verbandsarbeit zumindest einmal gesehen haben und an solch einem Wettbewerb einmal teilgenommen haben. Welchen Gewinn bzw. Erkenntnis jeder für sich daraus gewinnt ist eine andere Sache. Für unseren Verein kann ich sagen im kommenden Jahr werden wir wieder (mit hoffentlich gesunder Truppe) nach Iffezheim kommen.
Es bleibt darüber hinaus abzuwarten ob sich daraus in unserem Verein eine eigene Castinggruppe bildet.
Für mich genügt es, einmal im Jahr das wilde Gewusel der Jugendlichen zu sehen, ich selbst bleibe ein „einsam, geruhsam angelnder Angler“ beinahe schon geeignet als Spitzwegvorlage.
M. Delor (ASV-Bretten)